Gemeinsam mit der Stadt Pinneberg entwickeln die Stadtwerke Südholstein einen kommunalen Wärmeplan. Hierzu haben wir im April dieses Jahres den Auftrag erhalten. Dieser Plan ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität Deutschlands bis zum Jahr 2045 – ein Ziel, das wir in unserem Bundesland Schleswig-Holstein sogar bereits bis zum Jahr 2040 erreichen wollen.
Der Entwurf des Wärmeplans befindet sich derzeit in der politischen Verabschiedung, sodass die Bearbeitung vorerst abgeschlossen ist. Eine weitere öffentliche Informationsveranstaltung ist vorgesehen, in der die wesentlichen Ergebnisse des Wärmeplans vorgestellt und erläutert werden.
Wir möchten an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass der kommunale Wärmeplan ein strategisches Instrument darstellt, das mögliche Handlungsoptionen zur Transformation der Wärmeversorgung aufzeigt. Er ist nicht verbindlich und bringt daher für die einzelnen Akteure keine unmittelbaren Verpflichtungen mit sich.
Ein kommunaler Wärmeplan ist ein strategisches Dokument, das die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und zur Nutzung von erneuerbaren Energien plant. Dieser Plan ist entscheidend, um unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und um die Emissionen im Wärme- und Gebäudesektor signifikant zu reduzieren.
Schritte zur Erstellung eines kommunalen Wärmeplans
1. Bestandsanalyse:
Zuerst erfassen wir den aktuellen Energieverbrauch und die Emissionsdaten der Stadt Pinneberg sowie weitere Gebäudedaten, um Abschätzungen hinsichtlich des Sanierungsstandes machen zu können. Außerdem analysieren wir vorhandene Wärmeversorgungs-Infrastrukturen.
Vorläufige Ermittlungen haben ergeben, dass rund 57 % des Wärmebedarfs der Stadt über den fossilen Energieträger Erdgas gedeckt werden. Ferner wird derzeit ca. 21 % des Bedarfs über Fernwärme und rund 1 % über Wärmepumpen abgedeckt. Weitere 21 % entfallen auf die Kategorie "Sonstiges", wozu beispielsweise Ölheizungen oder Holzpelletheizungen zählen. Die Ergebnisse werden im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung noch präzisiert bzw. plausibilisiert.
Auf dieser Grundlage wird deutlich, dass trotz der aktuellen Verteilung des Wärmebedarfs noch erheblicher Handlungsbedarf besteht, um eine fossilfreie Wärmeversorgung in der Stadt zu erreichen.
2. Potenzialanalyse:
Aufbauend auf den erfassten Daten analysieren wir die Potenziale für erneuerbare Energien wie Abwärme, Umweltwärme, Biomasse oder Geothermie, die künftig einen Anteil zur Wärmeversorgung beitragen könnten. Auch die Trinkwasserwärmenutzung werden wir ins Auge fassen. Dabei werden Ausschlusskriterien (beispielsweise Flächenverfügbarkeiten oder andere Nuztungskonflikte) sowie technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeiten berücksichtigt.
3. Zielsetzung und Strategieentwicklung:
Basierend auf den Erkenntnissen aus den Analysen setzen wir uns klare Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Wärmesektor. Wir entwickeln eine umfassende Strategie, die Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien umfasst.
4. Maßnahmenplanung und Umsetzung:
Wir identifizieren konkrete Maßnahmen wie Gebäudesanierungen, den Ausbau unseres Wärmenetzes oder die Förderung von erneuerbaren Heiztechnologien. Diese Maßnahmen werden in einem Zeitplan festgelegt und schrittweise umgesetzt.
1. Öffentlichkeitsveranstaltung
Am 18. Juli 2024 fand die erste öffentliche Veranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung statt. Diese bot einen umfassenden Überblick über den Prozess der Wärmeplanung auf kommunaler Ebene und gab den Teilnehmenden die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben.
Stakeholder-Workshop
Am 15. Oktober 2024 fand ein Workshop statt, der die Stakeholder der Stadt Pinneberg aktiv in den Prozess der kommunalen Wärmeplanung einbezog. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln sowie die Anregungen der Stakeholder gezielt in den Planungsprozess einzubinden, um die zukünftige Wärmeversorgung der Stadt nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten. Die Teilnehmenden konnten ihre Perspektiven und Anforderungen einbringen, was zu einem intensiven Austausch und wertvollen Impulsen für die weitere Planung führte. Dieser Workshop war ein wichtiger Schritt, um die lokale Zusammenarbeit zu stärken und den Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung gemeinsam zu gestalten.
Die Präsentationen zu den Veranstaltungen können Sie hier einsehen:
Ihre Fragen zur kommunalen Wärmeplanung können Sie an die folgende Mail-Adresse richten:
waermeplanung@stadtverwaltung.pinneberg.de